Die eigene Befindlichkeit im Klassenrat anzeigen

Abbildung 1: Besprechung der Smiley-Verteilung
Abbildung 2: Scaffolding-Karten
MethodeSuS beschreiben ihr persönliches Befinden mit Smileys und Scaffolding-Karten
ZaubernussEinführen und ritualisieren eines Klassenrates, in dem Visualisierungen zur Befindlichkeit der Gruppe respektvoll und zugewandt besprochen werden.
ZielZu Beginn: Alle Kinder können mit Hilfe von Smileys anzeigen, wie wohl sie sich am ausgewählten Tag im KIGA/in der KITA gefühlt haben (mehrheitlich gut gefühlt/mittelgut gefühlt/oft nicht gut gefühlt).  

Erweitertes Ziel: Mindestens drei Kinder können ihre Befindlichkeit mit Hilfe von Scaffolding-Karten beschreiben.
ZeitbedarfVorbereitung: > 3h
Durchführung: ? 10 min
Datenauswertung: Durch die LP
MaterialTagesplankarten, Smileys, Gefühlsbox, Scaffoldingkarten
Methode detailliertEinführung:
Zum Tagesabschluss erinnert die LP anhand von Tagesplankarten an die gemeinsam bearbeiteten Schritte des Tagesprogramms.  Die Kinder entscheiden sich für ein Smiley, das ihre Befindlichkeit ausdrückt, und legen es verdeckt in die Gefühlsbox. (Die Bedeutung der Smileys wurde mit den Kindern vorgängig besprochen: «Ich habe mich am heutigen Tag mehrheitlich gut gefühlt, etc.») Die LP breitet die Smileys auf drei farbcodierte Felder aus. Sie bespricht die Verteilung der Smileys mit den Kindern (Abb. 1).  

Die Auslegeordnung wird von der LP dokumentiert. Sie macht sich Notizen zur gemeinsamen Interpretation der Ergebnisse. Zusätzlich spricht sie das Thema «Sich-Wohlfühlen» im z.B. wöchentlich oder monatlich angesetzten Klassenrat regelmässig an. Sie zeigt die Auswertungen noch einmal und stellt die genannten Erklärungen dazu anonymisiert vor. Die Entwicklung der Einschätzungen und Möglichkeiten für weitere Optimierungen werden gemeinsam besprochen.    

Weiterführung 1 anlässlich der Besprechung beim Tagesabschluss: Einführung der Scaffolding-Karten (Wo war ich heute? Mit wem?  Was ist passiert; was habe ich gemacht? Wie hat mir etwas gefallen?) (Abb.2). Freiwillige erzählen nach der Besprechung der Smileys mit Hilfe der Scaffolding-Karten aus ihrem persönlichem Tageserleben.  

Weiterführung 2 anlässlich des Klassenrats: Ergänzung mit weiterer Scaffoldingkarte «Gefühle» (Wie geht es mir nach der Besprechung im Klassenrat?). Die Auswahl an Gefühlen vorgängig einführen/thematisieren. Die Gruppe vereinbart ein respektvolles und zugewandtes Zuhören. Die Kinder sind eingeladen, zu ihrer persönlichen Befindlichkeit zu berichten.
ErfolgDer Klassenrat konnte Raum für das Besprechen von Anliegen, Problemen, Bedürfnissen und Wünschen schaffen. Die Kinder werden vermehrt in die Unterrichtsplanung einbezogen.
Heraus- forderungenDen Kindern Zeit geben, sich mitzuteilen. Darauf achten, dass die Sequenz nicht zu lange dauert, damit alle Aufmerksam bleiben können.
Rückmeldungen SuS
Hinweise der LPInformationsgewinn für LP:
Eine Besprechung des Vorgehens sollte regelmässig unter dem Jahr stattfinden, damit die Ideen der Kinder einfliessen können und der Unterricht allenfalls angepasst werden kann. Der Klassenrat kann auch mit jungen Lernenden (den Minis) durchgeführt werden (ab dem 2. Semester). So werden die Kinder schrittweise an das Reflektieren zum Tagesprogramm und der eigenen Befindlichkeit herangeführt. Für ältere Gruppen (z.B. 2. Kindergartenjahr) können von Beginn weg die Scaffoldingkarten genutzt werden.    

Gewinn für SuS/Unterricht:
Die Kinder machen sich Gedanken zum Unterricht und ihren Vorlieben. Die Kinder fühlen sich ernst genommen. Die Kinder lernen das Gefäss des Klassenrates bereits im KIGA kennen. Es wird in der 1. Schulklasse weitergeführt und erweitert. Diskussionskultur, Selbstwirksamkeit und Selbstreflexion werden gefördert.
Urheberschaft        Die Methode wurde entwickelt, erprobt und dokumentiert von Brigitte Fröhlich und Stefan Schneider mit SuS des zweiten Kindergartenjahres an der Schule Zuchwil.