Mit Lernfeedback Lernen in der Selbstlernzeit unterstützen

Abbildung 1: Die 3 visualisierten Bereiche des Lerndialogs                          
Abbildung 2: Selbsteinschätzung für SuS (schwer, mittel, leicht)
MethodeMit aussagekräftigen Illustrationen Lernfeedbackgespräche strukturieren
FragestellungWie können leseunkundige SuS zu Selbstreflexion zum eigenen Lernen angeleitet werden?
Ziel1) Das Kind während der «Ameisenzeit» (Einzelarbeitszeit, z.B. Bauen mit Bauklötzen nach Plan) mit adressatengerechtem Lernfeedback (anleitend, signalisierend, beratend) unterstützen und begleiten
2) Mit dem Kind in einen geführten Lerndialog zu einer ausgeführten Ameisenzeit-Aufgabe treten mit dem Fokus auf mindestens einen der drei Bereiche: Ausdauer/Konzentration, Strategie, Resultate/Schwierigkeit
ZeitbedarfVorbereitung: ca.30min
Durchführung: ca. 15min
Datenauswertung: ca. 30 min
MaterialIllustrationen/Feedback-Karten zu den drei Bereichen: Ausdauer/Konzentration, Strategie, Resultate/Schwierigkeit (Abb. 1) sowie Modellformulierungen zu den Bereichen:
– Ausdauer/Konzentration: Konntest du alle Aufgaben gleich gut lösen? Könntest du jetzt noch mehr solche Aufgaben machen? Fandest du es anstrengend?
– Strategie: Diese Aufgaben schaffen nicht alle, wieso hast du die geschafft? Was hat dir geholfen? Was hast du dir überlegt
– Schwierigkeit/Resultat: Wie beurteilst du das Resultat? Was war schwierig/einfach? Dein Resultat sieht so aus, wie es soll.
Illustrationen für die Selbsteinschätzung des Schwierigkeitsgrads: schwer, mittel, leicht (Abb. 2) sowie Modellformulierungen für anleitendes, beratendes, signalisierendes Lernfeedback:
– Anleitend: Schau mal auf der Vorlage; Versuch als nächsten Schritt,…
– Signalisierend: Bis hierhin stimmt alles; Dieser Teil stimmt noch nicht,…
– Beratend: Was hilft dir bei..?; Mich nimmt Wunder, wieso du hier…
Methode detailliertVorbereitung von Modellformulierungen für das Lernfeedbackgespräch, die das Kind während dem Prozess anleitend, beratend oder signalisierend unterstützen. Das Kind während dem Ausführen der Aufgabe begleiten mit vorgängig überlegten Aussagen, welche an das Niveau des entsprechenden Kindes (Novizen, Fortgeschrittene, Kompetente) angepasst sind. Nach der gelösten Aufgabe mit dem Kind in einen Lerndialog treten und über die drei Bereiche Ausdauer/Konzentration, Strategie, Resultate/Schwierigkeit sprechen. Dabei unterstützen vorbereitete Fragen, welche das Kind bei der Selbstreflexion begleiten. Für die Selbsteinschätzung des Schwierigkeitsgrads die drei Illustrationen anbieten.
ErfolgKindgerechtes Visualisieren der Bereiche Ausdauer/Konzentration, Strategie, Resultate/Schwierigkeit, erleichtert die Reflexion und den Lerndialog; Adressatengerechte Feedbackformulierungen
Heraus- forderungenDie Kinder beim Lösen der Aufgabe beobachten und überlegen, zu welcher Kompetenzstufe das Kind bei dieser Aufgabe gehört (Novizen, Fortgeschrittene, Kompetente). Lernfeedbackformulierungen und Feedbackformat (anleitend, signalisierend, beratend) danach ausrichten. Das Alter eines Kindes ist nicht zwingend ein verlässlicher Indikator für dessen Kompetenzstufe. Auch ein junges Kind kann bereits kompetent eine Aufgabe bearbeiten.
Rückmeldungen SuSDie SuS geniessen die volle Aufmerksamkeit der LP; sie üben sich vertieft im Reflektieren über das eigene Lernen; üben wiederholt, über das eigene Tun zu sprechen
Hinweise der LP– Informationsgewinn für LP: Auch für andere Formen des Feedback-Gebens sind vorbereitete, adressatengerechte Formulierungen hilfreich (überlegte Aussagen für Novizen, Fortgeschrittene, Kompetente)
– Gewinn für SuS/Unterricht: erhalten präziseres Lernfeedback
Urheberschaft        Die Methode wurde entwickelt, erprobt und dokumentiert an der Schule Berg-Birwinken TG.