Methode | Förderung verbaler Produktion mit fokussierter Stimulation (in Praktikumssituation mit Studierender) |
Knacknuss | Kommunikative und sprachfördernde Angebote erreichen das Kind oft nicht, weil der gemeinsame Aufmerksamkeitsfokus fehlt. Das Kind ist so sehr ins Spiel vertieft, dass es seine Aufmerksamkeit nicht genügend schnell auf kommunikative Angebote der Logopädie-Studierenden lenken kann. |
Ziel | Übergeordnetes Ziel ist es, mit „fokussierter Stimulation in gehäuftem Kontext“ Imitation und verbale Produktion des Kindes anzuregen. Die Studierende lernt zu erkennen, wo die Aufmerksamkeit des Kindes ist (beobachten, abwarten, zuhören, auf Augenhöhe des Kindes gehen und Blickkontakt suchen). Sie schafft vermehrt Anlässe zur Kommunikation und nutzt diese für sprachfördernde Inputs Smart-Ziel: Von den in einer Therapiestunde vorhandenen Gelegenheiten für einen gemeinsamen Aufmerksamkeitsfokus nimmt die Studierende spätestens ab der dritten der vier Therapiestunden mindestens die Hälfte (50%) zutreffend wahr. |
Zeitbedarf | Vorbereitung: 60 Minuten im Rahmen des Co-Planning, inkl. Wissensvermittlung bezüglich Interaktionsfördernde Strategien (z.B. Wie können zwingende Interaktionsanlässe geschaffen werden?) Durchführung: 10 Minuten Datenauswertung: 50 Minuten Co- Reflection-Gespräch, inkl. Videoanalyse |
Material | Beobachtungsraster, Videokamera |
Methode detailliert | Voraussetzungen für das Gelingen dieser Intervention ist u.a. ein gemeinsamer Aufmerksamkeitsfokus von Logopädie-Studentin und Kind (wie zwei sich kreuzende Scheinwerfer, Abbildung 1). Die Studierende versucht in einer 10 min. Spielsituation, in welcher das Kind das Spiel auswählen darf, möglichst viele Momente der gemeinsamen Aufmerksamkeit für sprachfördernde Inputs zu nutzen. Die Praktikumsleiterin filmt diese Spielsequenz. Das Erhebungsinstrument (Beobachtungsraster, Abbildung 2) unterstützt das therapeutische Handeln der Studierenden, indem das Beobachtungsraster und die dazugehörigen Strategien (Anlässe zur Kommunikation schaffen), im Rahmen des Co-Planning (vorher) und Co- Reflection-Gesprächs (nachher) mit der Studierenden besprochen und ggf. weiterentwickelt werden. |
Erfolg | Der Studierenden ist es über mehrere Therapiestunden zunehmend häufiger gelungen, einen gemeinsamen Aufmerksamkeitsfokus mit dem Kind herzustellen, um diesen gezielt für sprachfördernde Inputs zu nutzen. |
Heraus- forderungen | Es war für die Studierende herausfordernd, der Kompetenzstufe des Kindes angepasste Angebote zu machen. |
Rückmeldungen SuS | – |
Hinweise der LP | Informationsgewinn: Die Metapher der Schweinwerfer bewährte sich. Im Rahmen des Co-Reflection-Gesprächs konnte mit Hilfe des Beobachtungsrasters und der Videoanalyse gemeinsam evaluiert werden, welche Verhaltensweisen zum Erfolg führten und wo genau die Schwierigkeiten bestanden. |
Urheberschaft | Die Methode wurde entwickelt, erprobt und dokumentiert von Claudia Schneebeli, Praxis für kleine Helden, im Rahmen der Praktikumsbegleitung einer Studierenden im 2. Studienjahr des Bachelorstudiengangs Logopädie der FHNW. |