Methode | Visualisierung hilft Fachbegriffe zu festigen und zu erweitern |
Knacknuss | Teilnehmende eines Abendkurses bezeichneten Lerninhalte als zu umfangreich. Es fällt schwer, dem roten Faden zwischen den Unterrichtssequenzen zu folgen. Die mündliche Beteiligung ist tief; Teilnehmende können Fachbegriffe nicht angemessen erklären. |
Ziel | Um Motivation und Lernleistung zu steigern, die Anzahl der Wortbeiträge im Unterricht zu erhöhen und den fachspezifischen Wortschatz zu erweitern, setzt die Lehrperson folgendes Ziel: Je zu Beginn der nächsten (der insgesamt vier) Abendlektion(en) können die Teilnehmenden als Gruppe zumindest 80 % der im Modul behandelten Fachbegriffe mit eigenen Worten zutreffend erläutern. |
Zeitbedarf | Vorbereitung: Fachbegriffe auf Karten erfassen und Insel der BWL zeichnen; 30 Minuten Durchführung: 15 Minuten zu Beginn der Unterrichtssequenz und 15 Minuten am Ende Datenauswertung: im Nachgang zum Unterricht etwa 5 Minuten |
Material | Moderationskarten à A6, grosses Plakat mit der Insel |
Methode detailliert | Instrument „Meine Insel der Betriebswirtschaftslehre“: Die LP schreibt die in der jeweiligen Unterrichtssequenz zu erarbeitenden Fachbegriffe auf Moderationskarten und verteilt diese zufällig unter den Teilnehmenden. Um die ausgewählten Fachbegriffe der jeweiligen Unterrichtssequenz zuzuordnen, notiert sie die Nummer der Unterrichtssequenz auf den Karten. Die TN äussern zuerst der Reihe nach, ob sie (1) das Fachwort bereits beherrscht („Ich bin mir sicher“; in diesem Fall soll sie den Terminus erklären und die Karte auf das „Inselland“ legen), ob sie (2) eine Vorstellung hat, was der Fachterminus bedeutet, aber unsicher ist, ob ihre Erklärung zutrifft bzw. ausreicht (dann legt sie die Karte ins „Schwemmland“), oder ob sie (3) nicht weiss, was mit dem Wort gemeint ist („Ich bin ganz unsicher“; in diesem Falle legt sie die Karte ins „offene Meer“). Unvollständige Erklärungen werden korrigiert, und die jeweilige Karte wird umplatziert. Den noch schwach gesicherten Fachwörtern widmet die Lehrperson am jeweiligen Kursabend besonderes Augenmerk. Nach dem Kurs werden die Fachbegriffe nochmals auf der Insel verteilt. Die Insel kann anschliessend in ein digitales Säulendiagramm überführt werden (siehe Abbildung 2). Zur Stärkung der Fachbegriffe greift die Lehrperson zu Beginn des nächsten Kursabends wieder auf die „Insel“ zurück und wiederholt das Vorgehen mit denselben Karten, denen sie jeweils auch weitere Fachbegriffe hinzufügt. |
Erfolg | In der Unterrichtssequenz haben sich alle Teilnehmenden sowohl bei der Erfassung der Lernausgangslage als auch bei der Zweitabfrage in der Nachfolgesequenz durch Erläuterungen oder Kommentare beteiligt. Hinsichtlich der Kenntnis der Fachbegriffe wurde das Ziel übertroffen: 25 Karten (ca. 90 %) liegen zum Ende des Kurses auf dem „Inselland“. |
Heraus- forderungen | Falls den TN zweimal pro Kursabend dieselben Fachbegriffe zugeteilt werden, tauschen die TN die Begriffe aus. |
Rückmeldungen SuS | Der Austausch zu den Fachbegriffen im Stehen an Tischen wird geschätzt. Das Standbild am Ende kann mit Smartphones gesichert werden und dient anschliessend auch als Vorbereitung für Kompetenznachweise. Negative Rückmeldungen hat der Verfasser bisher nie erhalten. |
Hinweise der LP | Informationsgewinn für LP: Mit der Insel kann ohne Zusatzaufwand der Lernstand in der Gruppe zu zwei Zeitpunkten erfasst werden und dabei Lernresultate sichtbar machen. Gewinn für SuS/Unterricht: Das Instrument aktiviert und ist lernwirksam (an Vorwissen anknüpfen, etwas mit eigenen Worten erklären, anderen Teilnehmenden beim Erklären zuhören/deren Erklärungen ergänzen). |
Urheberschaft | Die Methode wurde entwickelt, erprobt und dokumentiert von Christoph Aerni im Fach Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre (BWL) mit Lernenden an der gibb Berufsfachschule Bern. |