Pausen effektiver gestalten mit Vereinbarung

Abbildung 1: Ausgefülltes persönliches Pausenprotokoll
Abbildung 2: Klassenresultat: Verteilung der gewählten Aktivitäten über die Woche hinweg
MethodeVereinbarungen und Pausenprotokoll
KnacknussIn kurzen «Aktivitätspausen» während für die SuS anspruchsvollen Lernsequenzen gehen SuS im Gang vor dem Unterrichtszimmer spielerischen Aktivitäten nach. Dabei ist es sehr laut und unruhig – es fehlt eine klar aufgestellte Verhaltensvereinbarung. Nach der Pause werden die Spiele und Materialien oft nicht weggeräumt.    
ZielDie SuS erkennen den Wert der «Aktivitätspause» und achten darauf, welche Art von Pausenaktivität sie benötigen, um anschliessend wieder konzentriert lernen zu können.  Sie entwickeln ein ausgeprägtes Bewusstsein, wofür eine Pause gedacht ist.  

Während einer fünf- bis zehnminütigen «Aktivitätspause » nutzen mind. 80% SuS mind. eines von vier verschiedenen Pausenaktivitäten und halten sich an die abgemachten Vereinbarungen. Sie geben nach der Pause in ihrem Protokoll an, welche Aktivitäten sie genutzt und wie sie sich an die Verhaltensregeln gehalten haben.
ZeitbedarfVorbereitung: 15 min
Durchführung: 10 min während der Aktivitätspause + 5 min Besprechung im Klassenrat
Datenauswertung: integriert in den Unterricht gemeinsam mit den SuS
MaterialKleber in drei Farben (grün, orange, rot), Pausenprotokoll (Abb.1), Übersicht der gewählten Aktivitäten (Abb.2)
Methode detailliertDie LP bespricht die Knacknuss im Klassenrat, sammelt Verbesserungsvorschläge und formuliert gemeinsam mit den SuS vier Verhaltensregeln (Abb.1) für die Aktivitätspause. Die LP stellt die Pausenangebote vor: Bewegungsspiele, Knobelspiele, Zeichnungsheft oder Lesebuch sowie WC-/Trinkpause.    

In den folgenden zwei Wochen dokumentieren die SuS mit persönlichen Protokollen, welche Aktivitäten sie wählen und wie sie mit der Vereinbarung zurechtkommen. Dafür kleben sie Kleber der entsprechenden Ampelfarbe in ihr Protokollblatt (Abb.1). Die Protokolle werden im Klassenrat gemeinsam besprochen (Abb.2). Die Klasse schlägt den Einsatz von «Time-keeper» vor, die die Beachtung der Vereinbarung unterstützen.
ErfolgDie SuS reagierten positiv auf die gemeinsame Formulierung der Vereinbarung. Schnell zeigten sich erste Verhaltensänderungen in den Pausen. Sie SuS starteten die Pausen bedachter und reflektierter. Die Lautstärke hat sich stark gesenkt und die Stimmung war für alle angenehmer. Nur ganz wenige Kinder gaben an, sich nicht oder nur teilweise an die Regeln gehalten zu haben. Seit dem Projekt sind drei Monate vergangen und die Aktivitätspause ist immer noch ein fester Bestandteil des Unterrichts. Sie wird nur noch bei Bedarf dokumentiert.
Heraus- forderungenZu beachten ist, dass die «Timekeeper» nicht «Polizei spielen». Auch hierzu braucht es Klärung und Vereinbarungen.
Rückmeldungen SuSEinige Kinder boten an «Timekeeper» zu spielen, um sicherzustellen, dass alle Spiele aufgeräumt wurden und die SuS sich rechtzeitig im Schulzimmer einfanden. Viele Kinder äusserten, dass sie froh um die klaren Regeln seien.
Hinweise der LPInformationsgewinn für LP:
Die SuS planten ihre Pausen bewusster und mit Freude. Sie nahmen die ihnen übertragene Verantwortung gerne wahr. Die LP konnte gut erkennen, welche Angebote besonders nachgefragt wurden. Vorschläge der Klassen wurden neu ins Angebot aufgenommen.  
Gewinn für SuS/Unterricht:
Die Diskussionen im Klassenrat und das Ausfüllen der Protokolle war für die ganze Klasse ein gewinnbringender Prozess. Der Klassenzusammenhalt hat davon profitiert. Das Festlegen von bestimmten Regeln gab der Klasse auch Sicherheit und ein Gefühl von Mitbestimmung und Mitwirkung. Die SuS erkennen zunehmend selber, wenn sie eine «Aktivitätspause» brauchen, und bitten die LP darum.
Urheberschaft        Die Methode wurde entwickelt, erprobt und dokumentiert von Chris Pfeifer im Fach Klassenstunde mit SuS der 4b Klasse an der Schule PS Erlenmatt in Basel-Stadt.