Methode | Themenkarten für Inhaltsabfrage und Klebepunkte-Diagramm zur Selbsteinschätzung |
Knacknuss | Während des Unterrichts gibt es viele Fragen zum Prüfungsverfahren, die die Lernprozesse immer wieder unterbrechen, wie «Kommt das an der Prüfung?». Die LP stellt fest, dass die Lernenden verunsichert sind. Sie erkennen nur unscharf, welches relevante – und darum wohl an einer Prüfung thematisierte – Lerninhalte sind. |
Ziel | Nach einer Unterrichtseinheit können mindestens 80% der Lernenden drei oder mehr neu gelernte, mathematische Inhalte angeben und begründen, weshalb sie für ihren weiteren Lernaufbau relevant sind. |
Zeitbedarf | Vorbereitung: ca. 30 Minuten zur Bereitstellung der Materialien Durchführung: Pro Intervention: 5-10 Minuten zum Ausfüllen der Themenkarten, ev. 5 Minuten für das Auslegen der Karten im Schulzimmer und die gegenseitige Sichtung, 5 Minuten für die Besprechung des Klebepunkte-Diagramms Datenauswertung: Pro Intervention: 2 Minuten für das Zählen der Karten mit 3 Inhalten |
Material | 3 Klassensätze Themenkarten, 3 Klebepunkte-Diagramme plus genügend Klebepunkte |
Methode detailliert | Um das Ziel zu erreichen, wurden über drei Zeitpunkte hinweg jeweils 2 Erhebungsinstrumente angewendet. Die erste Erhebung (Abb.1) hatte zum Ziel herauszufinden, wie viele Lernende drei Unterrichtsinhalte wiedergeben und begründen können, wieso diese für den weiteren Lernaufbau relevant sind. Eine weitere Erhebung mit Klebepunkten (Abb.2) legte den Fokus auf die Selbsteinschätzung der SuS. Hierzu hat die LP kein Ziel formuliert. Sie führte die Erhebung durch, um die Selbstreflexion der SuS anzuregen. |
Erfolg | Bereits ab dem zweiten Interventions- und Erhebungszeitpunkt wurde das Ziel erfüllt (Abb.3). Zudem stellten die Lernenden auch deutlich weniger Fragen zum Prüfungsverfahren. Das inhaltliche Lernen stand wieder stärker im Vordergrund. Diese beiden Resultate zeigen für die LP auf, dass die Intervention die Selbstsicherheit der Lernenden in Bezug auf die Relevanzeinschätzung von Unterrichtsinhalten gestärkt hat. |
Heraus- forderungen | Der Begriff „Relevanz“ ist nicht eindeutig bestimmt und lässt den Lernenden viele Möglichkeiten der Interpretation offen: Ist das behandelte Mathematikthema relevant für einen innermathematischen Aspekt, für praktische Anwendungen oder gar fürs Studium? Diese Beliebigkeit stellte für einige Lernende zu Beginn eine Herausforderung dar. Sie liess ihnen andererseits den Raum, die Frage nach der Relevanz von Unterrichtsinhalten auf ihre Art zu beantworten und sich diesbezüglich zu positionieren. Durch die unterschiedlichen Horizonte regten sich die Lernenden gegenseitig zu spannenden Reflexionen über ihre eigenen Lernziele an. |
Hinweise der LP | Informationsgewinn für LP: Die Ergebnisse der Klebepunkte-Diagramme standen in starker Abhängigkeit zum Unterrichtsthema und zu äusseren Umständen, wie Abwesenheiten und Unterrichtsausfällen. Das Klebepunkte-Diagramm bildete die Grundlage für gemeinsame Reflexionen über das Lernen, die Selbsteinschätzung und die Relevanz. Gewinn für SuS/Unterricht: Die Themenkarten eigneten sich gut als unterrichtsintegriertes Erhebungsinstrument. Es zeigte Wirkung als direktes Instrument zur Lernförderung. Die Themenkarten erwiesen sich für die Lernenden als Zusammenfassung, Stoffübersicht und Lernhilfe. Für die Lehrperson dienten die Karten als direkte Rückmeldung zur Nutzung ihres Lehrangebots durch die SuS. |
Urheberschaft | Die Methode wurde entwickelt, erprobt und dokumentiert von Mario Häfeli im Fach Mathematik mit SuS einer 3. Klasse am Kurzgymnasium MNG Rämibühl Zürich. |